Landarztquote muss verdoppelt und mit regionalem Aspekt ausgestattet werden
Die Landesdelegierten des Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes Niedersachsen haben auf ihrer jüngsten Versammlung einstimmig die Forderung nach einer Verdoppelung der Landarztquote bekräftigt. Zusätzlich wird ein regionaler Aspekt angemahnt: Jeder Landkreis soll interessierte junge Menschen aus seiner Region für das Studium vorschlagen können.
Zum Wintersemester 2023/24 haben in Niedersachsen die ersten 60 Studierenden ihr Studium der Humanmedizin über die Landarztquote aufgenommen. „Mit fünfmal so vielen Bewerbern pro Platz ist das Interesse am Hausarztberuf zweifellos groß. Es ist sogar etwas höher als in der herkömmlichen Bewerbungsphase für das Humanmedizinstudium mit etwa vier Bewerbern pro Platz“, bewertet der Landesvorsitzende Dr. Matthias Berndt die Ergebnisse der erstmals stattgefundenen Bewerbungsphase positiv. Um das vorhandene Potenzial noch besser auszuschöpfen, haben die Landesdelegierten einstimmig die Verdoppelung der Landarztquotenplätze auf 120 Plätze gefordert.
„Der Hausärztemangel wirft seine Schatten voraus, in manchen Teilen in Niedersachsen ist er bereits akut“, so Dr. Berndt. „Wir brauchen alle verfügbaren Nachwuchskräfte, die sich für den Weg in die Hausarztpraxis entscheiden. Zusätzlich schlagen wir einen regionalen Aspekt vor: Jeder Landkreis mit drohender hausärztlicher Unterversorgung sollte interessierte junge Menschen aus der eigenen Gegend für das Studium vorschlagen können. Es hat sich gezeigt, dass Studierende der Humanmedizin aus einer bestimmten Region häufig auch nach dem Studium in ihrer Heimat praktizieren wollen.“